Das Kartierungs-Programm BIOKART

BIOKART (Biologische Kartierungen), programmiert von Stefan Wehr


BIOKART ist ein Programm, das es dem aktiven Naturbeobachter ermöglicht, sein angesammeltes Datenmaterial zu verarbeiten und sinnvoll auszuwerten! Es löst das große Problem der genauen Ortsbestimmung, da die Position der Beobachtung mit der Maus direkt in eingescannten Karten angeklickt wird. Da die Eck-Koordinaten jeder Karte in Gauss-Krüger-Koordinaten (GKK) auf den Meter genau bestimmt werden, ist die Umrechnung auf die Pixel des Bildschirmes und umgekehrt möglich. Die genaue Position in GKK erlaubt dann die Darstellung der Beobachtungen in anderen Karten mit anderen Maßstäben.



Unsere Beobachter haben vergrößerte Ausschnitte von Meßstischblättern im DIN A4-Format bei sich, in die sie die Beobachtungen eintragen. Die Schreibarbeit erleichtert eine Liste der häufigsten Vögel, jeder Vogel hat eine Nummer, die an der Stelle der Beobachtung in die Karte eingetragen wird. Z.B. hat die Nachtigall bei uns die Nummer 53, ein Kringel darum heißt singend/revieranzeigend, 53-2x bedeutet 2 Ex., 53-1P (1 Paar), 53-1,1+3 (Paar mit 3 Jungen) usw. In dieser Kurzform können alle Vögel einer Exkursion in eine Karte eingetragen und mit dem Datum versehen zum Eintragen weitergeleitet werden. Eine andere Methode (bei der das Beobachtungsgebiet aber sehr vertraut sein sollte) ist, unterwegs die Beobachtungen mit genauer Position auf Band zu sprechen und sie zu Hause in die Karten und danach in den Computer einzutragen.

Pro Jahr bekamen wir in den besten Jahren 7.000 bis 10.000 Beobachtungen zusammen, bis jetzt haben wir mit BIOKART über 60.000 Vogel-Beobachtungen eingetragen.

Nur für den Frankfurter Raum haben wir ca. 200 Karten in BIOKART eingebunden. Das sichtbare Feld der Eintragungskarten ist im Querformat etwa 2-3 km lang. In einer Übersichtskarte kann man die Eintragungen dann (durch farbige Punkte) nach Jahr, Monat, Tag, Status, Art, Beobachter, Bemerkung, Gebiet und noch mehr auswerten, ausdrucken, im Diagramm ansehen oder als Text-Datei abspeichern. Alle GKK-Eckwerte der Topografischen Karten (TK) von Hessen sind in den Rechner eingegeben, sodaß neben der Position auch das TK-Viertel festgehalten wird. Nach Darstellung mit farbigen Punkten wird je nach Darstellungsmaßstab ein Viertel-TK-Raster und anschließend noch ein 100x100m-Raster oder ein 1000x1000m-Raster je nach Kartengröße über die Karte gelegt mit Kringelgröße je nach Anzahl.



Da manche Vögel im gleichen Gebiet öfter kartiert werden, besteht die Möglichkeit, nach REVIEREN auszuwerten.
Es gibt mehrere Hilfsdateien, beim Eingeben wird nur die Vogelnummer eingegeben, deutscher und wissenschaftlicher Name werden vom Programm dazugesetzt, oder man schreibt den Anfang des Vogelnamens und bekommt eine Liste der infrage kommenden Vögel und sucht sich den richtigen aus. Arten, Gebiete und Beobachter werden in extra Dateien gehalten, selbstlernend, wenn neue dazukommen.

Pro Beobachtung werden eingetragen: Beobachter, Gebiet, Datum, evtl. 2. Datum, Uhrzeit, Wetter, Dt. und Wiss. Artenname, Anzahl, Status, Stadium, GKK-Rechtswert, GKK-Hochwert, TK-Blatt, TK-Viertel, Text (bis 250 Zeichen Länge), evtl. Flugrichtung, evtl. Landepunkt, Unschärfe (ist abhängig von der Größe der verwendeten Karte).

BIOKART ist nicht nur für Vögel geeignet, auch Fledermäuse, Insekten, Pflanzen, insgesamt fast 20 Artenlisten in dt.+wiss. (aus NATIS) sind enthalten. Es gibt einen IMPORT, um Fremddaten im ASCII-Format in die Felder von Biokart einzuarbeiten, genauso wie einen EXPORT, der es erlaubt, nur wenige Felder auszugeben, wenn man z.B. den genauen Standort eines Nestes nicht weitergeben möchte. DBASE-Daten können in BIOKART importiert werden, ein Export für andere Programme, z.B. EXCEL ist ebenfalls möglich, um die Daten kompatibel zu anderen Datensammlungen zu halten.

Es sind noch viele weitere Merkmale vorhanden, die sich hier nicht alle beschreiben lassen.
Weil es ein DOS-Programm ist und unter Windows im Fenster läuft, ist es leider nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand. Vielleicht komme ich mal dazu, es unter Visual Basic umzuschreiben...

Letzte Bearbeitung: 17.1.2005 Stefan Wehr